Idee und Konzeption
Das Europäische Musikfest EUROPAMUSICALE ist eine kulturelle Begegnungsebene für die Menschen Europas. Unter dem Motto „Kennenlernen - Achtenlernen“ ermöglicht das Festival den aktiven Dialog mit unseren europäischen Nachbarn und vermittelt Wissen über die kulturelle Vielfalt Europas. Damit leistet das Festival einen wichtigen Beitrag zu mehr Achtung und Toleranz. In den Jahren 1993, 2000, 2004 und 2006/2007 hat das Europäische Musikfest EUROPAMUSIALE bisher viermal stattgefunden.
2006 und 2007 stand mit Nordeuropa eine Kulturregion im Zentrum des Festivals, die in der Mitte Europas leider immer noch nur peripher wahrgenommen wird: Die drei baltischen Länder Estland, Lettland, Litauen und die fünf nordischen Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden sind eine kulturell hochlebendige Region mit vielfältigen Querverbindungen und einer erprobten Kooperationspraxis in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Den Dialog mit den acht Ländern in Europas Norden zu eröffnen und kulturell zu vertiefen war Ziel des 4. Europäischen Musikfests EUROPAMUSICALE „Wege des Nordens“. Dabei fand im Herbst 2006 ein kleineres Auftaktfestival in München und Berlin sowie ein Hauptfestival im Oktober /November 2007 in München, der bayerischen Region, Berlin und Frankfurt statt. Im folgenden Bericht stehen die Konzerte des Hauptfestivals im Jahr 2007 im Mittelpunkt.
Künstlerischer Leiter des Festivals ist Prof. Dr. Siegfried Mauser (Rektor der Hochschule für Musik und Theater München), der die Auswahl der nordischen und baltischen Künstler auf Grundlage der Vorschläge des Künstlerischen Beirats traf. Die Koordination der deutschen Ensembles, die sich am Festival beteiligten, übernahm Graham Lack (Komponist) in der Funktion des Festival Directors.
Presse/ Medienresonanz
Die Presse würdigte „Wege des Nordens“ als besonders wertvolles, kulturelles Ereignis mit europapolitischer Symbolkraft. Dabei zeigte sich die hohe kulturpolitische Bedeutung unter anderem in der Pressemitteilung des medien- und kulturpolitischen Sprechers der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Herrn Wolfgang Börnsen, anlässlich des 4. Europäische Musikfest EUROPAMUSICALE "Wege des Nordens":
„Als künstlerisches und kulturelles Ereignis mit europäischer Ausrichtung ist EUROPAMUSICALE eine besonders wertvolle Initiative, um kulturelle und auch humane Barrieren abzubauen und der Verwirklichung der Idee eines gemeinsamen europäischen Kulturraumes ein Stück näher zu kommen. Deshalb ist es erfreulich, dass nach 1993, 2000 und 2004 das Europäische Musikfest nun bereits zum 4. Mal stattfindet.
Den Initiatoren, die mit viel Engagement dazu beitragen, mittels dieser völkerverbindenden Kulturveranstaltung die Idee eines geeinten Europas weiter voran zu treiben, gilt ebenso unser Dank wie den Förderern dieses Festes, die durch finanzielle Unterstützung das Musikfest überhaupt erst ermöglich und - last but not least - natürlich den Künstlern und Kulturschaffenden selbst, die mit ihren herausragenden Talenten zeigen, welche Kostbarkeiten der nordeuropäischen Musik noch zu entdecken sind. Eine solche Kulturnation baut Brücken und sollte eine Fortsetzung finden.“ (http://www.presseportal.de/pm/7846/1071731/cdu_csu_bundestagsfraktion)
60 Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Hauptausgaben)
165 Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Nebenausgaben)
5 Meldungen durch Nachrichtenagenturen
160 (ca.) Artikel Internet
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390 Artikel und Meldungen gesamt
Die Medienbeobachtung erfolgte durch einen professionellen Auswertungsdienst im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2007 in Deutschland.
Marketingmaßnahmen (Auswahl - September bis November 2007)
90 Anzeigen in Zeitungen/ Zeitschriften
620.000 Exemplare Beilagen in Zeitungen/ Zeitschriften
55.000 Exemplare Druckunterlagen Flyer
3.100 Exemplare Druckunterlagen Plakate
5.000 Exemplare Druckunterlagen Programmhefte
54.000 Adressen Newsletter Mailing
- Aufnahme in die Druckunterlagen, Website, Pressearbeit der Kooperationspartner
- Plakatierung (München, Berlin, Straubing, Augsburg)
- Konzertangebote an Musikschulen, ausgewählte Firmen, Musikensembles. Schulen, Kulturinstitutionen, Hochschulen, Universitäten etc.
- Aufnahme der Veranstaltungen in die Newsletter der Kooperationspartner und Botschaften der nordischen und baltischen Länder
- Medienpartnerschaften (vgl. Punkt: Schirmherr, Förderer, Sponsoren, Partner)
- Verlosungen (Radio Berlin Brandenburg, Bayerischer Rundfunk, Süddeutsche Zeitung, TwoTickets etc.)
Als positiven Effekt für die am Festival teilnehmenden deutschen Ensembles ist die Aufnahme ihrer Konzerte in Festival-Flyer, -Programmheft, sowie im Internet zu benennen. Da das Festival überregional mit einem Gesamtflyer beworben wurde, stellte dies eine große Werbeleistung zu Gunsten dieser Ensembles dar, die bei den meisten deutschen Ensembles in der Regel vorwiegend städtisch stattfindet.
Um das Festival einem möglichst großen Publikum bekannt zu machen, wurden nicht nur klassische Marketingmaßnahmen angewandt, sondern insbesondere das aus Kooperations-partnern, Förderern oder Medienpartnern bestehende Informations-Netzwerk.
Publikumsszuspruch
Die ausgefallene Programmatik von EUROPAMUSICALE bringt, jenseits des Klassischen Mainstreams, äußerst seltene Programme zu Gehör. Als Folge waren wenig publikumswirksame Erkennungsmerkmale (z.B. Starsolisten, bekannte Werke) im Programm des Festivals zu finden. Das Publikum, das die Konzerte von „Wege des Nordens“ besuchte, war interessiert und neugierieg und von der äußerst hohen künstlerischen Qualität der Musiker als auch von der exquisiten Auswahl der Programme im höchsten Maße begeistert. Es belohnte die Ensembles durchweg mit begeistertem Beifall.
Schirmherr, Förderer, Sponsoren, Partner
Schirmherr
José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission
Förderer
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Kulturfonds Bayern)
Honorarkonsulat Island, München
Nordic Culture Fund
Kulturreferat der Landeshauptstadt München (für die Konzerte im Gasteig)
IBM
Hauptsponsoren
E.ON Ruhrgas AG
Statoil Deutschland GmbH
Festivalpartner
Europcar
WestLB AG
Medienpartner
Augsburger Allgemeine
Bayern 4 Klassik
DeutschlandRadio Kultur
Süddeutsche Zeitung
Straubinger Tagblatt
Der Tagesspiegel
Kooperationspartner in Berlin
Nordische Botschaften in Berlin, Felleshus
Baltische Botschaften in Berlin
Universität der Künste Berlin, Fakultät Musik
Märchenland e.V., Deutsches Zentrum für Märchenkultur
Kooperationspartner in München
Café Ruffini
Filmmuseum München
Jazzclub Unterfahrt
Literaturhaus München
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Musikwissenschaft
Kooperationspartner in der Bayerischen Region
Kulturreferat Regensburg
Mitveranstalter
Kulturamt Straubing
Kooperationspartner Schweden
Rikskonserter Concerts Sweden
Interkulturelle Begegnung - Inhaltliche Kompetenz
Wege des Nordens wurde in Kooperation mit den Botschaften der Nordischen und Baltischen Länder in Berlin, den Kultur- und Außenministerien und führenden Kulturinstitutionen der Festivalländer wie Rikskonserter Concerts Sweden, dem Nordic Composers Council, den Musikinformationszentren der Nordischen und Baltischen Länder sowie den Kuratoren der Europäischen Kulturstiftung EUROPAMUSICALE geplant und durchgeführt. Das Festival förderte damit den Aufbau eines europäischen kulturellen Netzwerks zwischen Deutschland und den Baltischen und Nordischen Ländern. Im Künstlerischen Beirat des Festivals waren alle acht Festivalländer mit führenden Institutionen des nationalen Musiklebens vertreten:
Künstlerischer Beirat:
- Dänemark: Bodil Høgh, The Danish Arts Agency
- Estland: Aivar Mäe, Director of Eesti Kontsert
- Finnland: Kai Amberla, Director of the Finnish Music Information Centre
- Island: Sigfridur Björnsdottir, Director of the Icelandic Music Information Centre
- Lettland: Guntars Kirsis, Director of the Latvian State Concert Agency
- Litauen: Ruta Pruseviciene, Deputy Director of the National Philharmonic Society of Lithuania
- Norwegen: Professor Harald Herresthal, Norwegian Academy of Music Oslo
- Schweden: Björn Stålne, Artistic and Managing Director of Rikskonserter Concerts Sweden
Interdisziplinäre Kooperation
Bei den Planungen für Wege des Nordens wurde EUROPAMUSICALE vom Künstlerischen Beirat bestärkt, einem einseitigen Kulturtransfer und reinem Musikimport entgegenzuwirken, sondern im Gegenteil Gegenseitigkeit und Austausch zu fördern: Deutsche Profi-, Hochschul- und Laienensembles wurden deshalb von EUROPAMUSICALE animiert, sich mit der Kultur ihrer Nachbarn aktiv auseinander zu setzen und mit nordischen und baltischen Programmen offiziell am Festival mitzuwirken. Zahlreiche deutsche Ensembles und Musikinstitutionen haben sich mit nordischen und baltischen Programmen am Festival beteiligt und damit das große Interesse an an nordischer und baltischer Kultur in Deutschland dokumentiert.
In Seminaren und Vorträgen in Zusammenarbeit mit lokalen Hochschulen und Universitäten wie der Hochschule für Musik und Theater München und der Universität der Künste Berlin fand die vor dem Hintergrund der bildungs- und kulturpolitischen Vorrangstellung und Vorbildfunktion der nordischen Länder in Europa die unerlässliche analytische Auseinandersetzung mit dem Festivalthema statt.
Das Festival legte damit den Grundstein für eine dauerhafte und fundierte Auseinandersetzung mit der Kultur Nordeuropas in Deutschland über das reine Musikhören hinaus: „Wege des Nordens“ zielte auf über das Festival hinausreichende und hinausweisende Effekte wie Nachhaltigkeit, Begründung von neuen Kooperationen zwischen Kulturinstitutionen, Veranstaltern und freien Ensembles, Initiierung von Anschlussereignissen wie z.B. Gegeneinladungen an deutsche Ensembles zwischen den am Festival beteiligten Ländern und Anregung langfristiger Zusammenarbeit auf Hochschul- und Bildungsebene.
Fazit
Ziel des Festivals war, eine künstlerisch reiche und vielfältige Region Europas, die zugleich Maßstäbe mit ihrer Kultur- und Bildungspolitik setzt, intensiv in Deutschland vorzustellen und zu diskutieren. Die über das Festivalereignis hinausreichenden Ziele von „Wege des Nordens“ sind die Initiierung und Begründung neuer Kooperationen zwischen deutschen und nordischen Institutionen auf allen Ebenen des kulturellen Schaffens sowie im Bereich der Bildungspolitik, der Aufbau eines aktiven und kulturell anregenden Netzwerks und eines aktiven Wissens- und Erfahrungsaustauschs auf allen Seiten. Durch die Einbindung deutscher Profi-, Laien- und Hochschulensembles sicherte EUROPAMUSICALE die Verankerung nordischen und baltischen Musikschaffens im Repertoire deutscher Ensembles auf unterschiedlichsten Leveln kulturellen Schaffens.
„Wege des Nordens“ sensibilisierte die deutschen und internationalen Medien und die Öffentlichkeit für nordische und baltische Kultur. Das Festival wurde von intensiver Pressearbeit begleitet. EUROPAMUSICALE förderte durch die Programmauswahl insbesondere junge nordeuropäische und baltische Künstler.
Das Festival „Wege des Nordens“ war nicht ein „einmaliges“ Erlebnis, sondern versichert durch sein Konzept die nachhaltige und grundlegende Auseinandersetzung mit nordischer und baltischer Kultur inklusive Lerneffekte und künstlerischer Befruchtung in allen am Festival beteiligten Ländern.
Ausblick
Der große künstlerische Erfolg des 4. Europäischen Musikfests EUROPAMUSICALE „Wege des Nordens“ bestärkte EUROPAMUSICALE darin, ein Pendant zu diesem Festival zu entwickeln, das nun unter dem Titel „Wege des Südens“ für 2009 geplant wird. Dabei steht Südeuropa im Zentrum des Festivals.