Das Hilliard Ensemble hat sich in den 40 Jahren seines Bestehens einen unver-wechselbaren Ruf erworben und gilt heute als eines der weltbesten Vokalensembles. Die Formation hat sich auf die Musik vor 1600 spezialisiert, das Repertoire reicht je-doch bis hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten wie Arvo Pärt, Gavin Bryars, Heinz Holliger, Brian Elias, John Casken, Stephen Montague, Michael Finnissy, James McMillan, Elena Firsova, Ivan Moody, Piers Hellawell, Barry Guy, James Clarke, Veljo Tomis, Erkki-Sven Tüür und Wolfgang Rihm, die zum Teil eigens Stücke für das Ensemble geschrieben haben.
Das Hilliard Ensemble ist heute auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Neben regelmäßigen Konzertreisen durch Europa, Asien, die USA und weitere Kontinente arbeitet das Ensemble verstärkt mit Orchestern zusammen, z. B. dem Gewandhaus-orchester Leipzig, Philadelphia Orchestra oder New York Philharmonic.
Regelmäßig musiziert das Ensemble auch in Deutschland. Konzerte in allen großen Musikzentren wie Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München sowie bei Festivals wie den Berliner Festwochen, Ludwigsburger Schloßfestspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Tagen Alter Musik, der Internationalen Bach-Akademie Stuttgart, den Brühler Schloßkonzerten, dem Musikfest Bremen, der Bach-Woche Ansbach, dem MDR-Musiksommer, Bach-Fest Leipzig u.a. fanden stets ein begeistertes Publikum und ein großartiges Presse-Echo.
Das Hilliard Ensemble gastierte bei allen bedeutenden internationalen Festivals, u.a. in Bath, Cheltenham, Aldeburgh, Norwich, beim City of London Festival, bei den Lon-doner Proms sowie den Bregenzer und Salzburger Festspielen, den Internationa-len Musik-Festwochen Luzern, dem Festival van Vlaanderen, Holland-Festival, Festi-val sakraler Musik Fribourg sowie den Festspielen in Aix-en-Provence und Granada.
Rundfunk-, Fernseh- (BBC, WDR, NDR, ZDF, ARTE) und Schallplattenaufnahmen (EMI, ECM), die mit internationalen Preisen - darunter Deutscher Schallplattenpreis, Grammophone, Record of the Year, Edison Prize - ausgezeichnet wurden, runden das weite Feld der Arbeit des Hilliard Ensembles ab.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet das Hilliard Ensemble mit dem Saxophonisten Jan Garbarek, die CDs "Officium", "Mnemosyne" und „Officium Novum“ riefen weltweit große Beachtung hervor, sowie mit Christoph Poppen („Morimur“).
Das Hilliard Ensemble führte eine Vielzahl von Werken für vier Stimmen und Orchester urauf, darunter Stephen Hartkes Symphonie Nr. 3 auf alte angelsächsiche Texte (New York Philharmonic Orchestra / Lorin Maazel), Alexander Raskatovs "Obikhod" (Stuttgarter Kammerorchester / Dennis Russell Davies), Katia Tchem-berdjis „Abschiedsgesänge“ (Münchener Kammerorchester / Christoph Poppen), Erkki-Sven Tüürs „Questions“ (Münchener Kammerorchester / Alexander Liebreich) sowie Alfred Schnittkes Symphonie Nr. 9, vervollständigt von Alexander Raskatov (Dresdner Philharmonie / Dennis Russell Davies).
Besondere Beachtung fand darüber hinaus die Uraufführung einer Auftragsarbeit des Beethoven-Festes Bonn des britischen Komponisten James Clarke für das Hilliard Ensemble und das Arditti Quartet im Jahr 2007. Aufsehen erregte auch die Urauf-führung von Heiner Goebbels Szenischem Konzert in drei Bildern „I went to the house but did not enter“, das beim Edinburgh Festival 2008 herauskam und seitdem weltweit aufgeführt wird. Die deutsche Erstaufführung fand mit großem Erfolg im Herbst 2008 in Frankfurt statt. Weitere Uraufführungen beinhalteten Steffen Schleiermachers „Die Beschwörung der trunkenen Oase“ mit dem WDR-Sinfonie-orchester unter Leitung von Ariel Zuckermann (2009), die Komposition „-ET LUX-“ von Wolfgang Rihm, ein Auftragswerk der KölnMusik, des Festival d’Automne Paris und der Carnegie Hall New York, mit dem Arditti String Quartet in der Kölner Phil-harmonie (2009) sowie Heinz Holligers “Machaut-Transkriptionen“ für drei Violen und vier Stimmen unter Leitung des Komponisten im WDR-Sendesaal in Köln (2010).
Höhepunkte der letzten Jahre waren u.a. drei erfolgreiche Konzerte im Rahmen des Projektes „Kontinent Rihm“ der Salzburger Festspiele, die Uraufführung von Daniel Glaus’ Oratorium „Von den vier Enden der Welten“ mit der Deutschen Radiophilharmonie unter Leitung von Christoph Poppen in Saarbrücken, die anschließend im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele wiederholt wurde, ein dreitätiges Gastspiel im Rahmen der RuhrTriennale, der letzten unter der Intendanz von Willy Decker, in der Jahrhunderthalle Bochum sowie ein Auftritt bei dem erstmals 2012 in Münster stattfindenden Festival „Musica Sacra“.
Das Hilliard Ensemble hat sich entschlossen, nach mehr als vier Jahrzehnten internationaler Konzerttätigkeit zum Jahresende 2014 seine Laufbahn zu beenden.