Benefizkonzert am 07. April 2010 in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore am Jahrestag der Erdbebenkatastrophe von Onna (Abruzzen).
In den frühen Morgenstunden des 6. April wurden die Abruzzen von einem Erdbeben erschüttert. 300 Personen starben, mehr als 12.000 Menschen wurden verletzt und ungefähr 66.000 wurden obdachlos. Besonders schwer traf es die kleine Ortschaft Onna. 41 der insgesamt 280 Einwohner starben und 90% der Häuser wurden vollkommen zerstört.
Bereits 65 Jahre zuvor ereilte den Ort ein grausames Schicksal. 1944 wurden in dem Dorf siebzehn unschuldige Bürger, unter ihnen auch Frauen und Kinder, von der deutschen Wehrmacht kaltblütig erschossen. Vor dem Hintergrund dieser tragischen Ereignisse entschied sich Deutschland, seine Hilfe nach dem Erdbeben auf Onna zu konzentrieren, um damit einen kleinen Teil des Unrechts in der Vergangenheit für die Zukunft wieder gut zu machen. Diese Entscheidung wurde von Beginn an, sowohl vom Präsidenten der Republik Italien wie auch von Bewohnern und Würdenträgern der Stadt äußerst wohlwollend aufgenommen.
Die Hilfe Deutschlands konzentriert sich in erster Linie auf den Wiederaufbau des zerstörten Dorfes, da der größte Teil der Sofortmaßnahmen bereits von italienischer Seite erfüllt wurde. Die Hilfe Deutschlands umfasst einen langfristigen Plan des Wiederaufbaus und schließt die Neuerrichtung der Kirche und des Bürgerzentrums genauso mit ein, wie die Neuerrichtung von Seniorenheimen und der dörflichen Struktur.
Alle 239 Dorfbewohner, die diese Katastrophe überlebt haben, haben den Wunsch, wieder in ihr Dorf zurückzukehren und so liegt die erste Priorität auf dem Wiederaufbau ihrer Häuser. Organisiert und koordiniert wird der Wiederaufbau von der Deutschen Botschaft in Rom in ständiger und intensiver Zusammenarbeit sowohl mit den Bewohnern selbst wie auch mit den italienischen Behörden.
Vieles wurde in der Zwischenzeit schon erreicht. Vieles ist noch zu tun.
Der Wiederaufbau Onnas wird noch Jahre in Anspruch nehmen. Trotz aller Hilfsleistungen und anhaltender Solidaritätsbekundungen haben die Betroffenen nach wie vor mit großen psychologischen Belastungen zu kämpfen. Ihre größte Angst liegt darin, durch die nachlassende mediale Präsenz in Vergessenheit zu geraten und dass dies im Weiteren die Erneuerungsarbeiten ins Stocken geraten lässt. Und so ist es das oberste Ziel Deutschlands, gegen das Vergessen zu arbeiten und jedem Bewohner des Dorfes Hoffnung auf eine Zukunft zu geben.