Feindsender - Jazz in der NS-Zeit

Jazz im zeitlichen Umfeld des Nationalsozialismus

Die Konzertreihe »Feindsender« beleuchtet in moderierten Themenkonzerten die kontroverse und tragische Situation des Jazz unter der Nazi-­Diktatur. Gerade der Jazz, der von den Nationalsozialisten als »judische Negermusik« ganz besonders diffamiert wurde, soll in dieser Reihe ins Zentrum rücken.

Gegen die große Popularität des Jazz und Swing in den Vergnügungsstätten der Großstädte arbeitete die NS-Propaganda nach der Machtergreifung im Jahr 1933 mit massiver Polemik und Verboten. Zentrales Argument war die ethnische Herkunft, inhaltlich wurden die »sinnlose Anwendung von Synkopen«, die »Schlagzeugorgien«, »künstlerische Zuchtlosigkeit«, »Verlotterung und Verschlampung im musikalischen Ausdruck« und die »unanständigen Tanzformen« kritisiert. Letztendlich wurde die Jazzmusik sogar zum »politischen Kampfmittel der Juden« hochstilisiert.

Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verfolgung von Jazz und Swing fristete lange ein Schattendasein, das die Reihe Feindsender in München, Nürnberg und Würzburg in Zusammenarbeit mit der Konzertgesellschaft München e. V. und den Bayerischen Musikhochschulen für Musik beenden möchte.

Um die Thematik transparent zu gestalten und auch einem Nicht-­Fachpublikum darzustellen, werden die Konzerte ausführlich moderiert und mit interessanten Rückblicken auf die Musikszene und Zitaten aus Originalquellen angereichert.
Essentiell ist dafür auch die Darstellung und musikalische Betrachtung der Jazz-Szene in Deutschland und Europa vor und nach dem II. Weltkrieg, welche wichtige Zusammenhänge innerhalb der Gesamtthematik liefert.

Das Ensemble besteht aus Studierenden und Dozenten der bayerischen Musikhochschulen München, Nürnbergund Würzburg mit dem besonderen Fokus auf die Förderung begabter junger Musikerinnen und Musiker.

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