Wiener Schulen

Siegfried Mauser studierte Klavier bei Rolf Koenen, Rosl Schmid und Alfons Kontarsky an der Musikhochschule München, außerdem Musikwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten München und Salzburg. 1981 veröffentlicht er seine Dissertation über »Das expressionistische Musiktheater der Wiener Schule« (Bärenreiter/Bosse).
Nach einer Dozentur für Musikwissenschaft und Klavier an der Musikhochschule München wird er 1982 als damals jüngster Professor Deutschlands an die Staatliche Hochschule für Musik Würzburg berufen; es folgt ein Ruf an die Universität Mozarteum Salzburg, wo er ein Forschungsinstitut für musikalische Hermeneutik gründet, bevor er nach fünfzehn Jahren wieder an die Münchner Hochschule für Musik und Theater zurückkehrt, der er seit dem Wintersemester 2003 auch als Präsident vorsteht. Ferner ist er ein gefragter Pädagoge bei internationalen Meisterkursen in den Fächern Klavier, Liedgestaltung und Kammermusik.
Siegfried Mauser wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Interpretationsstipendium der Stadt München (1981), dem Bayerischen Kulturförderpreis (1984) und dem Preis »Neues Hören« (2001), verliehen durch die Sommerakademie der Universität Mozarteum in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen (Erstverleihung), sowie dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2009); zudem wird ihm noch in diesem Jahr (2010) auch das deutsche Bundesverdienstkreuz verliehen werden. Seit 1990 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, seit 2002 auch Direktor deren Musikabteilung.
Zahlreiche Konzerte als Solist und Kammermusiker haben Siegfried Mauser in alle Welt geführt, u.a. in die wichtigen Musikmetropolen Berlin, Hamburg, Köln, Wien, London, Paris, Moskau, Peking und Tokyo, mehrfach auch in die USA (u.a. New York, Washington und Los Angeles). Er ist regelmäßiger Gast bei renommierten Festivals wie der Münchner Biennale, dem Klavierfestival Ruhr und den Salzburger Festspielen. Als Solist hat er mit bedeutenden Orchestern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Kammerorchester, dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin uvm., zusammengearbeitet. Durch Siegfried Mauser wurden wegweisende zeitgenössische Kompositionen, etwa die Klaviermusik und -konzerte von Wolfgang Rihm, Wilhelm Killmayer, Hans Werner Henze und Jörg Widmann zur Uraufführung gebracht.
Die Liste seiner vielbeachteten CD-Einspielungen ist umfangreich: neben dem kompletten Klavierwerk von Paul Hindemith, Alexander Zemlinsky und Karl Amadeus Hartmann sind Produktionen mit Klaviermusik (Debussy, Rihm, Killmayer uvm.) und Kammermusik (u.a. von Bialas und Hindemith), sowie viele Lieder, z.B. von Gustav Mahler (mit Siegfried Jerusalem), erhältlich.
Siegfried Mauser verfasst und initiiert zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Musikalische Analyse, Musikästhetik und Musikgeschichte des 19. u. 20. Jahrhunderts und ist Herausgeber des »Handbuchs der musikalischen Gattungen«, der »Studien zur musikalischen Hermeneutik« (Laaber) und von »Beck Wissen Musik« (C.H. Beck). Jüngere Buchpublikationen: Beethovens Klaviersonaten (München 2001), Lexikon des Klaviers (Kammertöns/ Mauser, Laaber 2006).

Aufgewachsen in einer deutsch-österreichischen Musikerfamilie hatte Gottfried Schneider mit 11 Jahren seinen ersten Auftritt mit Orchester. Nach frühen Studien am Mozarteum Salzburg waren Otto Büchner in München, Max Rostal in Bern und Ivan Galamian in New York weitere Stationen seiner künstlerischen Ausbildung.
Gottfried Schneider ist Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe wie z.B. Carl Flesch London und Jeunesses musicales Belgrad. Rudolf Serkin holte ihn nach dem Gewinn des Gebrüder- Busch-Preises zu seinem Marlboro-Festival in die USA. Seine Konzerttätigkeit führte ihn mehrfach um den ganzen Erdball. Wolfgang Sawallisch nannte ihn „...einen der ganz wenigen deutschen Geiger internationalen Formats seiner Generation“.
Als Nachfolger von Sándor Végh leitete der Geiger eine Meisterklasse für Violine und Kammermusik an der Musikhochschule Düsseldorf, bevor er 1991 an die Hochschule für Musik und Theater berufen wurde.
Neben zahlreichen Einspielungen zu unrecht vergessener Werke, u.a. von Dohnanyi, Hermann Götz, Adolf Busch, setzte sich der Künstler in Urund Erstaufführungen für die Werke bedeutender zeitgenössischer Komponisten wie z.B. B.A. Zimmermann, Witold Lutoslawski, György Ligeti und Wolfgang Rihm ein.

Katharina  Henke  wurde als Tochter einer Musikerfamilie in Karlsruhe geboren. Schon früh begann sie mit dem Geigenspiel an der Tübinger Musikschule bei Georg Eckle. 2001 wechselte sie an die Stuttgarter Musikschule zu Frau U. Abdank, wurde dort in die Studienvorbereitende Klasse aufgenommen und war Mitglied des Jungen Kammerorchester Stuttgart. Zahlreiche Preise bei „Jugend musiziert“, auf Landes- und Bundesebene folgten.

Von 2005 bis 2011 war sie Mitglied des Steppquartetts, in dem  sie sich zum ersten Mal, wenn auch nur auf kammermusikalischer Ebene, der Bratsche widmete. Bald jedoch entstand der Wunsch, sich ausschließlich auf dieses Instrument zu konzentrieren.

Lange Zeit war sie Jungstudentin bei Roland Glassl an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, wo sie im Oktober 2009 ihr Vollzeitstudium aufnahm. Momentan studiert sie bei Prof. Hariolf Schlichtig an der Hochschule für Musik und Theater München.

Sie konnte bei zahlreichen Kammermusik- und Meisterkursen musikalische Impulse, z.B. von Mitgliedern des Artemisquartetts, des Mandelringquartetts, Eberhardt Feltz oder Hatto Beyerle sammeln.

Katharina war lange Zeit Stipendiatin der Sinfonima-Stiftung der Mannheimer Versicherung und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt. Im Sommer 2010 war sie Preisträgerin des Pirazzi Wettbewerbs.

Sie spielt auf einer  Viola der Geigenbauer Gentges und Scheit, Berlin, aus dem Jahre 1998.

Geboren in Leipzig, begann Helmar Stiehler bereits im Alter von acht Jahren Violoncello zu spielen und verschrieb sich schon im Elternhaus der Pflege der Kammermusik. Er studierte an der Hochschule für Musik in München und schloss sein Meisterklassenpodium mit Auszeichnung ab. Bereits während des Studiums gewann er den 1. Preis bei der „Bundesauswahl für Konzerte junger Künstler“ und beim Internationalen Musikwettbewerb in Bordeaux. Er vervollständigte seine Studien bei Meisterkursen, wie z.B. bei Andre Navarra. 1974 erhielt er den Bayerischen Staatsförderpreis für Junge Künstler. Seine Tätigkeit als Solocellist führte ihn an das Opernhaus Frankfurt, die Bayerische Staatsoper und zu den Münchner Philharmonikern. Diesem Orchester stand er auch häufig als Solist in Violoncellokonzerten zur Verfügung, mit namhaften Dirigenten wie z.B. Rudolf Kempe, Christoph Eschenbach, Karl Richter und Sergiu Celibidache. Er war Mitglied im „Consortium Classicum“, lange Jahre Cellist im „Koeckert Quartett“, später im „Stuttgarter Klaviertrio“. Mit diesen Ensembles bereiste er viele Länder der Erde. Seit 1980 unterrichtet er auch als Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater in München. Zahlreiche CD – Einspielungen dokumentieren seine vielseitige musikalische Tätigkeit.

Der Cellist Johannes König, 1990 in Regensburg geboren, erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von sechs Jahren bei Hans-Jürgen Seefluth. 2004 nahm er sein Jungstudium im Rahmen der bayerischen Frühförderklasse bei Prof. Kristin von der Goltz an der Hochschule für katholische Kirchenmusik Regensburg auf. Von 2008 bis zum Beginn seines ordentlichen Studiums unterrichtete ihn Prof. Stephan Haack. Seit dem Wintersemester 2010/11 studiert er bei Prof. Helmar Stiehler an der Hochschule für Musik und Theater München. Darüber hinaus profitierte er vom Unterricht bei Natalia Gutman. Wertvolle kammermusikalische Impulse erhielt er von Musikern wie Ingolf Turban, François Leleux, Guy Braunstein, Richard Duven und Wolfram Brandl. Mehrmals wurde er vom Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker in die Zermatt Festival Academy eingeladen. Er ist Mitglied des European Union Youth Orchestra und Substitut beim Konzerthausorchester Berlin. Konzertreisen führten ihn in zahlreiche europäische Länder, in die USA, nach Ägypten und in den Oman. Johannes König ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, der Stiftung "Yehudi Menuhin Live Music Now" und wird von der Hochschule für Musik und Theater München im Rahmen eines Deutschlandstipendiums gefördert. Er spielt das Violoncello „Sanctus Seraphin“ (um 1800) aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds.

Nabil Shehata war Solokontrabassist der Berliner Staatsoper Unter den Linden und der Berliner Philharmoniker, ehe er sich kammermusikalischen und solistischen Aufgaben widmete. Er studierte Kontrabass bei Prof. Michinori Bunya in Würzburg und bei Prof. Esko Laine in Berlin. Während seiner Studienzeit gewann er zahlreiche internationale Wettbewerbe, u.a. den "Concurso Julio Cardona" in Covilha (Portugal) und den "Premio Valentino Bucchi" in Rom. Beim ARD-Wettbewerb in München errang mit ihm in der Geschichte des Wettbewerbs erstmals ein Kontrabassist den 1. Preis. Darüber hinaus wurde ihm auch der beliebte Publikumspreis zugesprochen. Im Herbst 2006 wurde Nabil Shehata mit dem niedersächsischen Praetorius Musik Preis ausgezeichnet.

Als Solist wird er regelmäßig von namhaften Orchestern eingeladen, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gulbenkian Orchestra Lissabon, die Bremer Philharmoniker und das Münchener Kammerorchester. 2008 gab er sein Debut als Solist bei den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Daniel Barenboim. Er ist gern gesehener Gast bei renommierten Festivals. Shehatas besondere Liebe gilt dem Recital und der Kammermusik.

Auch die Förderung des musikalischen Nachwuchses liegt Nabil Shehata sehr am Herzen. Großes Engagement gilt dabei dem West-Eastern Divan Orchester, zu dessen langjährigen Mitgliedern er gehörtt. Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa, Israel und Japan, unterrichtete an der Akademie der Berliner Philharmoniker und seit Oktober 2007 als Professor an der Hochschule für Musik und Theater München.