Kammermusik im Volkston

So, 05.03.2017
Allerheiligen-Hofkirche der Residenz München, 11:00 Uhr

Débora Halász Klavier
Chia-Lun Hsu Klavier
Manuel Adt Bariton
Lorenz Chen Violine
Wen-Sinn Yang
Violoncello

Robert Schumann (1810-1856)
Fünf Stücke im Volkston op. 102 für Violoncello und Klavier
Johannes Brahms (1833-1897)
Ausgewählte Deutsche Volkslieder, WoO 33
Scherzo aus der FAE-Sonate c-Moll für Violine und Klavier
Alexander von Zemlinsky (1871-1942)
Trio d-Moll op. 3 für Violine, Violoncello und Klavier
Walzer-Gesänge nach toskanischen Volksliedern op. 6

In seinen späten Jahren ab 1849 überwog in Robert Schumanns Kammermusik das kleine Genre der Romanzen, Fantasiestücke und Idyllen. Tatsächlich war der späte Schumann mit diesen kurzen, drei- bis fünfteiligen Zyklen jedoch nicht weniger innovativ als mit vielen seiner früheren Werke. In ihrem Bemühen um Schlichtheit des Ausdrucks (Volkston), der dem Interesse der demokratisch bewegten Öffentlichkeit nach allgemein verständlicher Kunst nachkam, entsprachen sie völlig dem Zeitgeist. Im April 1849 schrieb er die Fünf Stücke im Volkston. Wie schon der Titel besagt, ging es ihm um die Stilisierung der Musik im Sinne einer imaginären Folklore. So finden sich beispielsweise ungarische und nordische Klänge darunter.

Johannes Brahms (1833-1897) beschäftigte sich Zeit seines Lebens immer wieder mit dem deutschen Volkslied. Zum  Synonym für dieses Genre wurden für ihn wie für seine Zeitgenossen die gängigen Volksliedersammlungen: Sie wurden seine unentbehrlichen Begleiter für melodische Inspiration. Die sogenannte F.A.E.-Sonate ist eine Gemeinschaftskomposition von Albert Dietrich, Robert Schumann und Johannes Brahms, die 1853 in Erwartung der Ankunft des verehrten und geliebten Freundes und Geigers Joseph Joachim entstand. Dietrich komponierte den ersten Satz, Schumann den zweiten und vierten, also Adagio und Finale, Brahms das Scherzo. Auch heute noch ist das Werk in den Konzertsälen eine Rarität – wie so viele Gemeinschaftskompositionen der Musikgeschichte.

Alexander von Zemlinsky gehörte zu den geistigen Vätern der Neuen Wiener Schule um seinen Schüler Schönberg. Das bereits 1895 entstandene Trio d-Moll op. 3 steht allerdings noch in der kompositorischen Tradition des omnipräsenten Meisters der Kammermusik Brahms. Im Besonderen war es das Klarinettentrio op. 114 von Brahms, welches sich Zemlinsky zum Vorbild nahm. Von dort stammen die Besetzung und viele formale und motivische Details. Die Walzer-Gesänge op. 6 von 1898 basieren auf den toskanischen Volksliedern des deutschen Schriftstellers und Historikers Ferdinand Gregorovius, der mit der Stadt Rom Zeit seines Lebens eng verbunden war. Musikalisch orientieren sie sich ebenfalls an der traditionellen Kompositionsweise, wenn auch mit kühnerer schon in die Richtung der neuen Tonalität weisender Harmonik. 

Prof. Débora Halász
Klavier

Chia-Lun Hsu
Klavier

Manuel Adt
Bariton

Lorenz Chen
Violine

Prof. Wen-Sinn Yang
Violoncello

Karten:
€ 22,00 bis € 38,00
zuzügl. EUR 1,50 Systemgebühr pro Ticket
Schüler und Studenten 50% Ermäßigung

Kostenlose Tickethotline:
Tel. 0800 - 545 44 55  |  Fax. 0800 - 545 44 44
Mo - Do: 9:00 - 17:00 Uhr  |  Fr: 9:00 - 15:00 Uhr 

Initiator und Förderer

Förderer